Einbau-Hilfe für den Motorspant

28.10.2017

Ein kleiner Bautipp
zum Einbau von Motorspanten

© 2017 - Frank Schwartz, alle Rechte vorbehalten

Die monierte Einheit zu Demonstrationszwecken. Die linke Schraube habe ich später durch eine ganz lange Schraube ersetzt, so dass man die Hilfs-Vorrichtung auch im Rumpf gut greifen kann.
Die monierte Einheit zu Demonstrationszwecken. Die linke Schraube habe ich später durch eine ganz lange Schraube ersetzt, so dass man die Hilfs-Vorrichtung auch im Rumpf gut greifen kann.
Die Einzelteile der Vorrichtung. Die Anzahl und Dicke der U-Scheiben definiert, wie weit der Motorspant nach innen in den Rumpf versetzt ist.
Die Einzelteile der Vorrichtung. Die Anzahl und Dicke der U-Scheiben definiert, wie weit der Motorspant nach innen in den Rumpf versetzt ist.
Das Kreuz ist im Satori-2 auf Anschlag gebracht. Es lässt, wie hier beim 30er Spinner-Durchmesser, aber auch beim 28er Durchmesser, genug Platz, um den Sekundenkleber zum Heften des Spantes einzubringen.
Das Kreuz ist im Satori-2 auf Anschlag gebracht. Es lässt, wie hier beim 30er Spinner-Durchmesser, aber auch beim 28er Durchmesser, genug Platz, um den Sekundenkleber zum Heften des Spantes einzubringen.

In letzter Zeit hatte ich vermehrt Rümpfe von Elektroseglern auf dem Tisch, bei denen die Rumpfspitze schon passgenau abgeschnitten war. Vielleicht war das eine zufällige Häufung. Vielleicht haben mehr Hersteller erkannt, dass sie das mit einer entsprechenden Vorrichtung viel einfacher erledigen können, als im Einzelfall der Kunde. Jedenfalls wollte ich vermeiden, die saubere Passung nachschleifen zu müssen, wenn ich den Motorspant schief eingeklebt hätte. Das wäre äußerst schade, unschön - und peinlich.

Um nun den Motorspant so einzubauen, dass er mit dem vorderen Rumpfabschluss fluchtet, habe ich mir eine kleine Hilfsvorrichtung gebaut. In der Restekiste fand sich ein Stück Alustange mit 17 mm Durchmesser. Dieses sägte ich durch, so dass ein längeres und ein kürzeres Stück entstand. Auf beide Teile drehte ich auf eine Tiefe von 1,5 mm einen Zapfen mit einem Durchmesser von 10 mm.

Dieser Durchmesser ergab sich aus dem mittleren Lochdurchmesser der Motorspante, die ich in den aktuellen Fällen zu verleimen hatte. Ebenfalls aus der Restekiste nahm ich ein Motor-Befestigungskreuz. Dieses dient als Anschlag am abgeschnittenen Rumpf. Auch das Kreuz hat eine Bohrung von10 mm.

Das kurze Alu-Stückwurde noch um ein Durchgangsloch ergänzt und das längere Alu-Stück um ein Sackloch, beides mit einem Gewinde von 5 mm. Mit einer Schraube, die im kurzen Alu verbleibt, wird das ganze zur Montage verschraubt.

Außerhalb des Rumpfes kann man die Hilfsvorrichtung am kurzen Alu-Stück gut greifen. Wie sich herausstellte, war das innere Alu-Teil nicht in jedem Fall lang genug, um es innen im Rumpf gut fassen zu können. Deshalb habe ich es später mit einer langen Schraube weiter verlängert.

Zum Einbau des vorbereiteten Motorspantes wird dieser auf den Zapfen beim langen Alu-Teil gesteckt und wird von innen in den Rumpf geschoben. Das kurze Teil mit dem Kreuz wird von außen aufgeschraubt. Zwischen Spant und Kreuz werden so viele Unterlagscheiben aufgefädelt, wie ich den Spant nach innen in den Rumpf versetzen muss. Dieses Maß habe ich schon vor der Montage ermittelt. Der Abstand definiert sich nach den Köpfen der Motor-Befestigungsschrauben und dem Platz, den der Spinner für die Schrauben lässt - oder eben nicht.

Letztlich wird das Kreuz auf Anschlag an den Rumpf gebracht. Mit zwei Tropfen Sekundenkleber hefte ich den Motorspant. Nach vorsichtigem Entfernen der Hilfsvorrichtung verklebe ich den Motorspant mit Epoxidharz und einem kleinen Stück Roving endgültig.

Mir ist klar, nicht jeder hat eine Drehmaschine. Aber wahrscheinlich kennt man jemanden im Verein, der eine hat. Die Dreharbeiten sind in wenigen Minuten erledigt. Sicher könnte man das Ganze in der Ausführung noch weiter verfeinern. Aber als Pragmatiker reicht mir das in dieser Form. Das Bauen und Basteln ist bei mir nicht Selbstzweck, sondern der notwendige Weg um zum Fliegen zu kommen.

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